Die dualen Systeme haben im vorigen Jahr die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes für Verbunde verfehlt. Diese faserbasierten Verpackungen nehmen laut Zentraler Stelle Verpackungsregister (ZSVR) stark zu. Die mehr oder weniger kunststoffhaltigen Verpackungen werden zum Teil über die Gelben Säcke und Tonnen erfasst, landen aber auch in der kommunalen Altpapiertonne, weil Verbraucher diese Verbunde als solche nicht erkennen und nicht wissen, welchem Sammelsystem diese zugeordnet werden.
Derzeit gibt es vor diesem Hintergrund eine Diskussion darüber, ob künftig die zum Teil auch über die Altpapiertonne erfassten kunststoffhaltigen faserbasierten Verpackungen auf die Verwertungsquoten der Systeme für Leichtverpackungen angerechnet werden dürfen. Letztlich könnten die Quoten dann vermutlich erreicht werden, und die Kosten wären deutlich günstiger als die Verwertung über die Gelben Tonnen und Säcke des dualen Systems.
Für die aus Leichtverpackungen aussortierte Fraktion „sonstige PPK-Verbunde aus LVP“ hatte im vorigen Jahr der wichtigste deutsche Verwerter seinen Standort geschlossen - und zusätzliche Kapazitäten sind in Europa auch noch nicht in Sicht. Allerdings gilt auch das Recycling dieser Verbunde zusammen mit Papier aus der Blauen Tonne als schwierig: Denn die Standzeiten in den Pulpern der Papierfabriken seien nur begrenzt dazu geeignet, Verbundverpackungen aufzuschließen, so dass einige Verbundverpackungen direkt im Reject landen und anschließend verbrannt werden. Rechtlich wäre unter anderem auch die Frage zu klären, ob die Regelungen des Verpackungsgesetzes eine Anerkennung von faserbasierten Verbunden aus der Blauen Tonne auf die Recyclingquoten erlauben.
Die kommunalen Spitzenverbände und der Verband kommunaler Unternehmen haben die aktuelle Diskussion aufgegriffen und sich schriftlich an das Bundesumweltministerium gewandt.
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